Wussten Sie, dass Belgien weltweit 11 Trappistenbrauereien beheimatet, von denen 6 in Belgien ansässig sind1? Belgien gilt als das Mekka der Braukunst und bietet eine beeindruckende Vielfalt an Biersorten, die von traditionellen Klosterbrauereien bis zu modernen Craft-Beer-Brauereien reicht2.
Ein herausragendes Beispiel für Belgisches Bier ist das Westvleteren 12, ein bekanntes Trappistenbier mit einem hohen Alkoholgehalt von 10,2%1. Neben Trappistenbieren gibt es auch Lambicbiere, deren Herstellung bis zu drei Jahre dauern kann und die durch ihre einmalige Fermentierung mit Wildhefen bestechen1. Eine besondere Erwähnung verdient das Duvel, ein belgisches Starkbier mit einem Alkoholgehalt von 8,5%1.
Die Vielfalt der belgischen Biere reicht von süßlichen Dubbeln, die eine Alkoholkonzentration von 6-8% aufweisen, bis zu sauren Lambics, deren Alkoholgehalt typischerweise zwischen 3-7% liegt2. Saisonbiere und Witbiere, die oft 5-6% Alkoholgehalt haben, sorgen für erfrischende und leichte Durstlöscher2. Belgien bietet insgesamt eine unglaubliche Vielfalt aus etwa 400 Spezialbieren, die unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Braustile abdecken3.
Obwohl Belgien ein kleines Land ist, exportiert es 65% seiner gebrauten Biere weltweit, was die Beliebtheit und Qualität belgischer Biere unterstreicht2. Diese Bierkultur, die 2016 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde, ist ein wichtiger Bestandteil der belgischen Identität und ein exzellentes Beispiel für Braukunst auf höchstem Niveau.
Die Vielfalt der Trappistenbiere
Die Trappistenbiere, von denen sechs renommierte Trappistenbrauereien in Belgien ansässig sind, repräsentieren einen bedeutenden Teil der Bierkultur des Landes. Diese Brauereien in den Trappistenklöstern sind bekannt für ihre strikten Herstellungsprozesse und ihre tiefen Verbindungen zur Klostertradition.
Die bekanntesten Trappistenbrauereien
Die Abtei Saint Sixtus nahe Ypern gehört zu den prominentesten Trappistenbrauereien in Belgien. Diese und andere Trappistenklöster, einschließlich Orval und Westmalle, sind weltweit für ihre besonderen Bierkreationen berühmt. Westmalle produziert jährlich etwa 120,000 Hektoliter Bier, während Orval für die Verwendung von wilden Hefen (Brettanomyces) bekannt ist, die den Geschmack im Laufe der Zeit verändern45.
Insgesamt gibt es weltweit 10 Trappistenbrauereien, darunter fünf in Belgien, zwei in den Niederlanden und jeweils eine in Österreich, Italien und England4. Eine interessante Tatsache ist, dass die Anzahl der Brauereien, die das Authentic Trappist Product (ATP) Logo tragen, von 11 auf 10 zwischen Januar 2021 und Mai 2022 gesunken ist5.
Trappistenbiere sind für ihre reichhaltigen und komplexen Aromen bekannt. Orval produziert etwa 45.000 Hektoliter Bier jährlich, während La Trappe aus den Niederlanden etwa 100,000 Hektoliter jährlich produziert45. Weitere wichtige Trappistenklöster sind Chimay, bekannt für eine Vielzahl von Bieren wie Rouge und Triple, und Rochefort, das unter anderem Rochefort 6 und TripelExtra anbietet4.
Westvleteren 12: Ein legendäres Trappistenbier
Westvleteren 12 ist eines der bekanntesten und begehrtesten Trappistenbiere weltweit. Hergestellt in der Abtei Saint Sixtus, beeindruckt es durch seinen hohen Alkoholgehalt, sowie durch seine komplexen Aromen von Schokolade und Karamell, die dieses Bier besonders machen. Es wird begrenzt produziert, was seine Exklusivität erhöht und Bierliebhaber aus aller Welt anzieht4. Westvleteren braut jährlich nur etwa 4.700 Hektoliter, was im Vergleich zu anderen Trappistenbrauereien recht gering ist4.
Trappistenklöster wie Westvleteren haben sich raren und hochwertigen Biersorten verschrieben, die durch ihren einzigartigen Geschmack und hochwertigen Alkoholgehalt beeindrucken. Das Westvleteren 12 bleibt ein herausragendes Beispiel für die Kunstfertigkeit und Hingabe, die in jedes Trappistenbier fließt.
Lambicbiere und deren einzigartige Braukunst
Belgien ist bekannt für seine außergewöhnlichen Biersorten und dabei spielen Lambicbiere eine besondere Rolle. Diese Biere zeichnen sich durch eine einzigartige Brautradition und ein unverwechselbares Aroma aus. Die Fermentation findet durch den Einsatz von Wildhefen statt, die für ein saures und vielschichtiges Geschmacksprofil sorgen6. Vor allem in der Region Brüssel haben sich die traditionellen Techniken des Brauens von Lambicbier entwickelt und bis zum heutigen Tag gehalten6.
Der Brauprozess von Lambicbier
Der Brauprozess von Lambicbier ist nicht nur aufwendig, sondern auch zeitintensiv. Er kann bis zu drei Jahre dauern, wobei keine Hefe zugesetzt wird, sondern die Fermentation auf natürliche Weise durch Wildhefen erfolgt67. Diese Technik stammt aus dem Mittelalter und verwendet offene Bottiche, lange Fermentierungszeiten und Holzfasslagerung6. Diese Bedingungen erzeugen ein saures Aroma, das an saure Früchte erinnert, und sind essentiell für die Herstellung von Lambicbieren6.
Geuze: Eine Mischung aus Jung und Alt
Ein besonderes Highlight im Bereich der Lambicbiere ist die Geuze, eine faszinierende Mischung aus jungem und gereiftem Lambic. Diese Kombination führt zu einer harmonischen Balance zwischen Säure und Süße, die das Bier besonders im Sommer zu einem erfrischenden Genuss macht. Geuze entsteht durch die Vermählung verschiedener Jahrgänge und bietet daher eine einzigartige Komplexität und Tiefe. Die fortwährende Entwicklung belgischer Bierhefen hat über die Jahre viele neue Varianten hervorgebracht, die zur Vielfalt der Lambicbiere beitrugen6.
Die Kunst des Brauens von Lambicbier und Geuze ist ein eindrucksvolles Beispiel für die lange Brautradition in Brüssel6. Es zeugt von der Hingabe und dem handwerklichen Können, das in jeder Flasche steckt, und wird weltweit von Bierliebhabern geschätzt. Kein Wunder also, dass belgische Bierspezialitäten, darunter Lambic, im Jahr 2016 in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurden7.
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